Kolpingsfamilie Bobingen stellt zum Stadtjubiläum Maibaum auf

Bobinger Maibaum fest in Kolpinghand

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06.05.2019


















Da die Stadt Bobingen 2019 das 50-jährige Stadtjubiläum feiert, stellte die Kolpingsfamilie heuer wieder einen Maibaum auf. Viele fleißige Helfer packten mit an, damit es neben dem Maibaum auch noch ein begeisterndes Programm gab.

Alles wird auf Vordermann gebracht

Schon im Vorfeld mussten die alten Maibaumsymbole wieder auf Hochglanz gebracht werden. Damit die Bobinger diese einmal aus der Nähe betrachten konnten, gab es bereits im April eine Ausstellung der Maibaumsymbol in vielen Bobinger Geschäften. Neben den Symbolen schmücken den Baum auch zwei Kränze. Auch diese wurden gemeinschaftlich bereits Wochen vorher vorbereitet. Die blau-weißen Schleifen kommen erst kurz vor dem Aufstellen an die Kränze. Der wohl wichtigste Teil des Maibaumfests ist natürlich der Baum selbst. Der Baum stammt aus dem Bobinger Stadtwald und ist rund 120 Jahre alt. Der über 40 Meter lange Stamm wurde mit vereinten Kräften und gleich fünf Bulldogs am 26. April aus dem Wald geholt.

Pünktlich zum Einzug um 18 Uhr hörte es glücklicherweise zum Regnen auf. Die Zuschauer und Akteure waren froh, trockenen Fußes vom Festplatz zum Rathausplatz zu kommen. Den Baum zog traditionell ein Pferdefuhrwerk der Familie Kugelmann, unterstützt von einigen Helfern, die besonders bei den Kurven die lange Fracht in die richtige Position bringen mussten. Begleitet wurde der Zug von der Stadtkapelle und den Tänzergruppen, die bereits in Tracht erschienen. Viele Besucher am Straßenrand bestaunten das Spektakel und am Rathausplatz wurde noch lange gefachsimpelt und verweilt. In der Nacht bewachte die Kolpingjugend den Baum und am Samstag wurde er dann aufgestellt.

Erster Höhepunkt: das Aufstellen des Baumes

Nach einer ruhigen Nacht begannen die Vorarbeiten zum Aufstellen des Baumes bereits kurz nach sechs Uhr. Die Kränze wurden mit blau-weißen Bändern geschmückt und der Baum Meter für Meter entrindet und gehobelt. Viele Hände halfen mit, sodass um 14 Uhr alles zum Aufstellen bereit war.

Im abgesperrten Bereich verfolgten zahlreiche Zuschauer, wie der Baum vom Autokran in die Höhe gezogen wurde. Trotz einiger Windböen verlief diese spannende Aktion völlig reibungslos.

Das vermeintlich einfache Versenken im vorgesehenen Schacht auf dem Rathausplatz dagegen sorgte für mehr Spannung. Denn der Stamm war zu dick. So musste er am Kran hängend erneut bearbeitet werden. Mit vereinten Kräften wurde der Bobinger Maibaum dann nach einer Stunde möglichst gerade ausgerichtet und stabil verankert. Nun konnten mit Hilfe der Drehleiter der Feuerwehr die traditionellen Maibaumsymbole angebracht werden. Stolz und schön geschmückt stand er nun am Rathausplatz, bereit für die Feierlichkeiten der nächsten Tage.

Stimmungsvoller Auftakt: Tanz in den Mai

Fester Bestandteil des Programms ist der Tanz in den Mai. Dieses Jahr fand die Feier im extra großen Festzelt auf dem Rathausplatz statt. Für die richtige Stimmungsmusik zum Tanzen sorgten die “Original Wertachtaler”. Auf der Tanzfläche feierten rund 380 Gäste aller Generationen zusammen und hatten viel Spaß. Eine Bilder Galerie ist unter http://kolping-bobingen.de/chronik/tanz-in-den-mai/ zu finden.

Festgottesdienst und Maitänze

An einem herrlich sonnigem 1. Mai feierten dann hunderte Bobinger rund um den 41 Meter hohen Maibaum zunächst einen festlichen Gottesdienst und am Nachmittag mit den traditionellen Tänzen ein gelungenes Maifest.

Nach dem Tanz in den Mai am Vorabend begann der Tag für die Helfer bereits um acht Uhr, denn der Altar musste im Zelt aufgebaut werden. Pünktlich um zehn Uhr zogen dann Stadtpfarrer Thomas Rauch und die Ministranten zum Festgottesdienst ein. Allen voraus die Kolpingfahne, das Banner und das Jugendbanner. Musikalisch begleitet wurden sie von der Stadtkapelle Bobingen, die nicht nur den Festgottesdienst, sondern auch schon den Maibaumeinzug und die folgende Maifeier mitgestalteten.

Wie ein roter Faden zogen sich die Vorbilder Josef, Maria und Adolph Kolping durch den Gottesdienst. Alle drei zeigten außergewöhnliche Eigenschaften in ihrer Beziehung zu Gott und auch in ihrem Handeln. Der Selige Adolph Kolping motiviert die Kolpingmitglieder, nicht bloß zuzuschauen, sondern sich einzusetzen und Mitgestalter zu sein. Thomas Rauch zog den Vergleich zur Kolpingsfamilie Bobingen, die auch nicht nur zuschaue, sondern sich einsetze. In der Gemeinschaft könne sich jeder nach seinen Fähigkeiten einbringen und Gutes entstehen lassen.

Schätzungen des Messners Patrick Schindler zufolge nahmen ca. 600 Gläubige am Gottesdienst teil. Sowohl im Festzelt als auch auf den Plätzen unter freiem Himmel wurde eifrig mitgesungen und gebetet.

Angelockt durch das schöne Wetter und vielleicht auch der schwungvollen Blasmusik der Stadtkapelle, wurden es während des Mittagessens immer mehr. Familie Naumann versorgte die Gäste mit warmem Essen. Kolpingmitglieder schenkten Getränke aus und verkauften am Nachmittag Kaffee und Kuchen.

“Wir können viel, wenn wir nur nachhaltig wollen; wir können Großes, wenn tüchtige Kräfte sich vereinen.” Adolph Kolping

Mit diesem Zitat begrüßte Vorsitzender Josef Bühler die geschätzt 1.000 Besucher, die sich auf dem Rathausplatz am Nachmittag eingefunden hatten. Er wählte diese Worte, weil sich 1929 die Burschen der Bobinger Kolpingsfamilie diese zu Herzen genommen und den ersten Maibaum in Bobingen aufgestellt hatten. Seitdem schafft es die Kolpingsfamilie dank ihrer zahlreichen engagierten Mitglieder diese Tradition fortzuführen.

Auch Erster Bürgermeister Bernd Müller würdigte in seinem Grußwort die Tatkraft der Kolpingsfamilie und dankte für das Ausrichten des Maifestes zum 50-jährigen Stadtjubiläum. Dekan Thomas Rauch ging in seinem Grußwort insbesondere auf die Tänze ein.

Walter Fehle als stellvertretender Vorsitzender stellte die einzelnen Tänze und Tänzer kurz vor. Beim Bandltanz vollenden die 16 jungen Tänzer das Schmücken des Baums, indem sie ein weiß-blaues Rautenmuster an den Baum flechten. Als zweiter Tanz folgte das Mühlradl. Wie die Räder einer Mühle greifen die Tanzfiguren hier ineinander. Zum Abschluss folgte der Achtertanz, eine ureigene Bobinger Tradition. Nachdem auch diese vier Paare ihren Tanz um den Maibaum unter viel Applaus vollendet hatten, war der offizielle Teil der Maifeier beendet.

Zum Ausklang stürmten die Zuschauer noch einmal das verlockende Kuchenbuffet. Viele fleißige Kolpingbäckerinnen hatten mehr als 60 Kuchen angeliefert. Ein Angebot, dass viele Besucher bei diesem tollen Wetter gerne wahrnahmen und noch lange sitzen blieben.

Text: Stefanie Bobinger und Judith Hitzelberger; Bilder: Stefanie Bobinger, Johannes Terschanski, Robert Hitzelberger, Michael Treupel
06.05.2019
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