Theater mit Tradition und Herzblut
Die Kolpingsbühne Höchstädt lebt Theater und das seit über 150 Jahren. Bereits seit 1870 wird in Höchstädt gespielt, wie Jakob Kehrle bei Recherchen im Pfarrachiv herausgefunden hat. Wie er berichtet, eine Tradition, die in Bayern und Deutschland nahezu einzigartig ist.
Aktuell zeigt die Bühne die turbulente Komödie „Happy Birthday, Kate“: Irrungen, Wirrungen und jede Menge Verwechslungen sorgen für einen unterhaltsamen Abend und viele Lacher. „Drei Lieberhaber sind zwei zu viel“ – das sorgt für allerlei Verwechslungen und sorgt für allerlei Gelächter im Publikum.
Doch der Erfolg der Kolpingbühne liegt nicht nur am Stück selbst, sondern vor allem in der Leidenschaft für das Theaterspiel. So ist seit über 60 Jahren Roland Lemmermayr teil des Teams – zunächst als Schauspieler und Kulissenbauer, später auch als Regisseur. Für seine Tätigkeit besuchte er so zahlreiche Seminare – unteranderem beim Staatstheater Augsburg. Seine Erfahrung und die Seminare prägen bis heute seinen Blick auf Mimik, Gestik und Bühnenpräsenz. Sein Wissen bringt der 81-Jährige immer noch als Co-Regisseur, neben Roland Kehrle ein. Auch er ist seit mehr als 40 Jahren aktiv ist. Wie bei einigen anderen Familien in Höchstädt ist auch bei den Kehrles nicht nur Roland und Jakob aktiv – mittlerweile wirken bereits die fünfte und sogar schon sechste Generation auf der Bühne oder Hinter den Kulissen mit.
Der Einsatz des Ensembles ist enorm: Drei Monate lang wird geprobt, teils drei Abende pro Woche, bis alles sitzt. Die Aufführungen selbst dauern fast drei Stunden – inklusive zweier Pausen, in denen sich Besuchende über Butterbrezen und Leberkäs freuen. Die Einnahmen kommen sozialen Zwecken zu gute.
Die Kolpingbühne Höchstädt zeigt damit, wie lebendig und traditionsreich Amateurtheater sein kann – gestern, heute und für kommende Generationen.
Über die Kolpingbühne und das diesjährige Theaterstück berichtete ebenfalls der Bayerische Rundfunk im Radio bei Bayern 1 und Bayern 2.
