"Demokratopoly" ein guter Wurf

Als ein „guter Wurf“ entpuppte sich das Politspiel „Demokratopoly-Wahlkampf mal anders“, welches am Freitag, den 31. Januar 2025 im Pfarrheim Augsburg-Kriegshaber und am 9. Februar 2025 im Kolpinghaus Buchloe stattfand. Annähernd 200 Personen erfuhren Antworten der Direktkandidierenden auf Forderungen der katholischen Verbände im Bistum Augsburg. Das an Monopoly angelehnte Spiel wurde von sechs beteiligten Verbänden vorbereitet.
Bündnis 90/Die Grünen, CSU, FDP, Freie Wähler und SPD hatten Vertretungen ihrer Parteien zur Veranstaltung nach Augsburg geschickt. Aufgrund der letzten Sitzungswoche in Berlin konnten lediglich zwei Direktkandidaten Michael Wörle für Augsburg Stadt und Helmut Schmidt für die Grünen im Wahlkreis Augsburg-Land/Aichach-Friedberg begrüßt werden. Anna Rasehorn (SPD) und Thomas Jäckel (CSU), beide Landtagsabgeordnete, und Mark Pätzold (FDP), stellvertretender Kreisvorsitzender in Augsburg, nahmen an dem ungewohnten politischen Format teil. Die Interessierten in Buchloe konnten Stephan Stracke (CSU), der bereits im Bundestag vertreten ist, Dr. Regina Renner (SPD), Maria Wißmiller (Bündnis 90/Die Grünen), Marcus Prost (FDP), Susen Knabner (Freie Wähler) und Ralf Lehnhard (Die Linke) live erleben.
Je nach Würfelglück zogen die Befragten ihr Hütchen auf dem großen Spielfeld und landeten auf einem Logo der beteiligten Verbände. Dann musste eine nach Profil und Erwartung der Verbände formulierte Frage beantwortet werden. Zwei besondere Felder forderten mit einer neurokinetischen Übung sowohl Gäste als Teilnehmende heraus. Ein Feld war mit Fragen zur eigenen Person, z.B. nach dem eigenen Vorbild, belegt. Auch das Publikum hatte die Möglichkeit, sich einzubringen. Die Buchloer Moderatoren Matthias Fack und Franz Nusser wiesen dann auch klar darauf hin, dass es um konkrete Fragen an die Kandidierenden und keine Statements ging. Die Spielenden meisterten an beiden Orten die Thematiken und Spezialfragen vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), dem DJK-Sportverband (DJK), der Katholischen Landvolk Bewegung (KLB), der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB), Kolping und Pax Christi gut. Die Bandbreite der Themen, welche in Augsburg von Katja Weh-Gleich moderiert wurden, war breit. Das Spektrum der Verbände reichte von der Wiedereinführung der Wehrpflicht (Pax Christi), dem Entgegenwirken von Flächenversiegelung (KLB), dem Armutsrisiko für Familien (Kolping) über die Chancengleichheit in der Bildung Jugendlicher (BDKJ) und zur Quotenregelung für Frauen in Firmen (KDFB) bis hin zu einer Stellungnahme zum aktuellen Mindestlohn (KAB).
Die Veranstaltungen waren ein Erfolg. Dass zeigte sich neben dem guten Besuch auch an der Reaktion einer Jugendlichen, die den Verantwortlichen für die Organisation dankte. Neben der inhaltlichen Vorbereitung des Konzeptes durch die katholischen Verbände hatte die organisatorische Vorbereitung in Augsburg der Frauenbund und die Kolpingsfamilie Kriegshaber, sowie die Pfarrjugend Heiligste Dreifaltigkeit übernommen. In Buchloe zeichnete sich die Kolpingsfamilie verantwortlich. Auch die politisch Engagierten dankten für das lockere, spielerische Konzept im Vorfeld der Bundestagswahl. Zum Ende wurde appelliert, am 23. Februar zur Wahl zu gehen und auf die nach der Wahlrechtsreform an Bedeutung zugenommene Zweitstimme verwiesen.